Pallanza (ca. 10.000 Einwohner) ist romanischen Ursprungs und wurde erstmals im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Wie auch die Nachbargemeinden Intra und Suna war Pallanza über viele Jahrhunderte hinweg auf Grund der strategisch wichtigen Lage immer wieder unterschiedlichen Herrscherfamilien unterworfen; seit 1939 bilden diese drei Orte die Provinzhauptstadt Verbania (ca. 18.000 Einwohner). Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte sich ein reger Tourismus, der durch den Bau der Eisenbahn und des Simplonpasses einen großen Aufschwung erlebte. Viele berühmte Persönlichkeiten kamen hierher, um die herrliche Lage im Borromäischen Golf, das milde Klima und die dadurch bedingte mediterrane Vegetation zu genießen. Direkt Gegenüber von Pallanza auf der kleinen Privatinsel San Giovanni - die sich noch heute im Privatbesitz der Familie Borromeo befindet - lebte über viele Jahre der weltberühmte Dirigent Arturo Toscanini. Er zog sich dorthin zurück, um in dem einmaligen Ambiente Kraft und Ruhe zu schöpfen und sich für neue Herausforderungen inspirieren zu lassen. Bei einem Spaziergang durch die reizvolle Altstadt mit den mittelalterlichen Gässchen, Kirchen, Kapellen, Villen, Gärten, Laubengängen, Restaurants, Bars und den vielen kleinen Geschäften sowie der herrlichen Seeuferpromenade gibt es viel zu entdecken.
Die wunderschönen Jugendstilvillen zeugen noch heute von einer längst vergangenen reichen und außergewöhnlichen Epoche. Eine dieser Villen ist auf Grund ihres Parks weltberühmt geworden: die Villa Taranto auf der Punta della Castagnola. Hier finden Sie auf einem ca. 20 ha großen Parkgelände mehr als 20.000 unterschiedliche Pflanzenarten aus aller Welt. Nicht nur die botanische Vielfalt ist zu jeder Jahreszeit beeindruckend, sondern auch die wunderschöne Lage zwischen dem See und den Bergen. Einer der bekanntesten Söhne der Stadt, Giovanni Maria Farina, kam übrigens 1714 in Köln zu Weltruhm. Seinem Gespür und seiner feinen Nase verdankt die Welt das berühmte „Kölnisch Wasser“, das er selbst mit folgenden Worten beschrieb: „Mein Duft ist wie ein italienischer Frühlingsmorgen nach dem Regen: Orangen, Pampelmusen, Bergamotte, Zitronen, Cedrat, Limette und die Blüten und Kräuter meiner Heimat“. Napoleon höchstpersönlich wollte unbedingt das Rezept für sich erwerben, und nur durch trickreiche Täuschungsmanöver gelangte es nicht in seine Hände. Nach der Französischen Revolution Ende des 18. Jahrhunderts versuchten viele Mitbewerber, den Duft und den Namen zu kopieren, und da es noch keinen Markenschutz gab, wurde „Eau de Cologne“ zum Synonym einer ganzen Duftklasse.